1914: Das Attentat von Sarajevo
Bis heute hält sich der Mythos, dass der 1. Weltkrieg wegen einem Mord begann
28. Juni 1914, Sarajevo. Der Student Gavrilo Princip erschießt den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau. Der Attentäter und seine Mitstreiter werden gefasst. Sie sind Mitglied des „Jungen Bosnien“, eines nationalistischen Studentenbundes, der unter dem Einfluss des Geheimbundes der Schwarzen Hand steht, von der die Attentäter auch ihre Waffen bekommen haben. Dieser ist ein Verband von Offizieren, die mittels Terror für ein Großserbien und gegen Österreich-Ungarn kämpft. Letzteres beschuldigt darauf hin die Regierung von Serbien, die Attentäter zu decken und für den Anschlag verantwortlich zu sein. Obwohl Serbien einen nahezu unerfüllbaren Forderungskatalog Österreich-Ungarns bis auf zwei Punkte innerhalb von 48 Stunden akzeptiert, erklärt das Kaiserreich den Krieg.
Doch „macht man Krieg wegen eines Attentats“ wie es der italienische Historiker Luciano Canfora es mal formulierte? Nein. Es war ein willkommener Vorwand für einen imperialistischen Krieg, der ganz andere Ziele verfolgte als die Rache für den Thronfolger. Und die Konstruktion, mit welcher Österreich Serbien mit dem Attentat in Verbindung brachte, war eine Lüge, wie sie auch heute noch oft am Anfang von Kriegen steht. Und egal wie klein der Anlass, oder wie entgegenkommend die Gegner, wenn die Pläne skizziert sind heißt das Ergebnis der Eskalation immer: Krieg.
Alan, Siegen