Hartz IV, in letzter Zeit alle paar Tage großes Thema. Egal ob dabei der stellvertretende Kanzler Westerwelle, die BILD oder das Privatfernsehen sich zu Wort melden, einig sind sich alle: Irgendwie kosten die Hartz IV Empfänger zuviel Geld und mindestens die Hälfte von ihnen würde dabei auch noch betrügen. Sie seien zu faul und den arbeitenden Kolleginnen und Kollegen würden sie auf der Tasche liegen. Gönnerhaft durfte Kanzlerin Merkel dann festhalten, das ja doch der ein oder andere Arbeitsplatz zu wenig vorhanden wäre.
All der Hetze halten wir einige Dinge entgegen: Die Arbeitslosenversicherung und Hartz IV ist die Lohn Untergrenze. Wird hier gekürzt, dauert es nicht lange und auch das gesamte Lohnniveau sinkt. Denn Angst vor der Arbeitslosigkeit und zu wenig Geld auf dem Konto treibt viele zum Lohnverzicht. Arbeitslose und Arbeitende sitzen dabei in einem Boot.
Das Hauptproblem für viele Menschen ist, dass es zu wenige ausreichend bezahlte Arbeitsplätze gibt, dass der Lohn zu niedrig und die Beschäftigungsdauer unsicher ist. Vor allem Jugendliche, die von der Schule oder Ausbildung auf den Arbeitsmarkt wechseln wollen, bekommen das zu spüren. Sie sind die häufigsten Opfer von Leiharbeitsfirmen, befristeten Arbeitsverhältnissen, fehlender Übernahme nach der Ausbildung und der Bedrohung durch Hartz IV.
Das ganze hat Prinzip: Arbeitsplätze abbauen, ausgliedern, verkaufen, Fremdvergaben, Zeitarbeitsfirmen einsetzen, Arbeitslose unter Druck setzen- bei allem geht es darum, den Lohn zu senken. Profitieren tun davon einzig und allein die Konzerne, die auch gerade die Krise genutzt haben, um das Lohnniveau zu senken und den Anteil von Leiharbeitskräften massiv zu erhöhen. Das widerspricht unseren Interessen- und klar muss uns sein: wer gegen Arbeitslose schießt, der hat auch alle Beschäftigten im Visier! Deshalb müssen wir gemeinsam kämpfen für einen echten gesetzlichen Mindestlohn und gegen Zeit- bzw. Leiharbeit.
Her mit dem Mindestlohn!
Leih- und Zeitarbeit verbieten!
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