Themen-Schwerpunkt zum 150. Geburtstag des russischen Revolutionärs Lenin
Dieses Jahr feiern gleich zwei Revolutionäre ihren runden Geburtstag. Vor 200 Jahren erblickte Friedrich Engels, der Mitstreiter von Karl Marx, das Licht der Welt und vor 150 Jahren der Anführer der russischen Oktoberrevolution, W.I. Uljanow – Kampfname: Lenin.
Wer war Lenin? Lenin war zum Beispiel ein leidenschaftlicher Wanderer. Sein Weg zum Gipfel des Rysy, einem Berg an der Grenze zwischen Polen und der Slowakei mag vielleicht auch Einige seiner Zitate geprägt haben: „Es gibt kein anderes Mittel, den Schwankenden zu helfen, als daß man aufhört, selbst zu schwanken“.
Glücklicherweise schwankte er 1913 in 2.500 Metern Höhe nicht auf dem später nach ihm benannten „Lenin-Weg“, sonst stünden uns nicht nur viele der wichtigsten theoretischen Schriften der Arbeiterbewegung nicht zur Verfügung.
Und auch sein geliebter Kater wäre sonst wohl verwaist. Der stolze Katzenbesitzer Lenin lernte 1912 auch Rosa Luxemburgs Katze „Mimi“ in Berlin kennen. Doch leider verstanden sich Lenins Kater und Luxemburgs „Mimi“ im Gegensatz zu ihren Besitzern nicht allzu gut.
Warum diese unpolitischen Anekdoten? Weil wir nicht nur den Namen, sondern den echten, sympathischen Wladimir Iljitsch feiern wollen. Aber nicht gottgleich oder in einem starren Bild vorgestellt – Sondern als denkender Revolutionär, der immer in Bewegung war. Dadurch war Lenin durch und durch „nützlich“, so jedenfalls wollte Bert Brecht die Großen der Geschichte lieber bezeichnen. Und da ist was dran: Mit seiner Körpergröße von 1,65 Meter war Lenin nicht wirklich groß, nützlich jedoch schon.
Nützlich für alle, die gegen Krieg, Faschismus und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen gekämpft haben und noch immer kämpfen für den Frieden, aber auch vor allem für die Herrschaft der Arbeiterklasse. So liefert „Was tun?“ die wichtigsten Eckpunkte für die Organisation der revolutionären Partei, „Staat und Revolution“ ist noch heute eine aktuelle Analyse vom Charakter des Staates und beschreibt, was das Wissen über den Staat für unsere Praxis bedeutet und „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ ist nach wie vor die Grundlage für unsere Imperialismus-Theorie.
Wir begreifen weder Lenins Texte, noch andere großen Schriften der Arbeiterbewegung als Dogmen. Sie leben von der stetigen Auseinandersetzung, von der Überprüfung an der Wirklichkeit und von der Weiterentwicklung, wenn veränderte Umstände es erfordern.
So sind nämlich auch Lenins Schriften entstanden, in der stetigen Auseinandersetzung mit den Theorien seiner Zeit, vor allem aber auch mit der Praxis der Arbeiterbewegung. Deshalb steht für uns 2020 unter dem Motto: Lieben, lachen, Lenin lesen!
Max, Solingen und die Redaktion