Mit Clara Zetkin starb heute vor 87 Jahren eine der bedeutendsten deutschen Kommunistinnen. In Theorie und Praxis Revolutionärin, von der wir besonders, aber nicht nur in Fragen des proletarischen Feminismus und des Antifaschismus viel lernen können, war sie jedem Opportunismus zum Trotz immer der Revolution verpflichtet. Als sie die rechte, den Weltkrieg mittragende Führung der SPD 1917 als Chefredakteurin der Proletarierinnenpublikation „Die Gleichheit, Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen“ absägte, machte Zetkin ihren Abschied von der „Gleichheit“, zum Abschied der deutschen Sozialdemokratie vom Streben nach eben jener Gleichheit des Menschen. Die SPD-Führung würde, so schreibt Zetkin in ihrem Abschiedsschreiben in Heftbeilage, die „Gleichheit“ von „einer freien Dienerin des internationalen Sozialismus“ zu einer „gehorsame Magd der Vorstandspolitik“ herabknechten. Mit der „Gleichheit“ stellte sie sich den kriegstreiberischen, klassenverräterischen Positionen der Burgfrieden-Politiker in der SPD entgegen – das war denen nicht lieb. Die revolutionäre Antimilitaristin ging mit einem klassenbewussten Mic Drop: „Würde ich anders gehandelt haben, so hätte ich meine Grundsätze als internationale Sozialistin verleugnen, meiner Vergangenheit, meinem Lebenswerk, meinem Wesen ins Gesicht schlagen müssen. Ich wäre mir unwürdig des Namens Sozialistin erschienen, unwürdig des Vertrauens breiter proletarischer Massen und der führenden Stellung, die ich in der sozialistischen Arbeiterbewegung, namentlich aber in der internationalen sozialistischen Frauenbewegung innehatte. Sozialismus verpflichtet!“
Clara Zetkin kämpfte bis zu ihrem Lebensende gegen Revisionismus und Reaktion – als Mitglied der USPD, des Spartakusbund und als Gründungsmitglied und Reichstagsabgeordnete der KPD. Als Antifaschistin analysierte und bekämpfte sie den deutschen Faschismus. Als Internationalistin tauschte sie sich mit Lenin und den Bolschewiki aus und verteidigte die Sowjetunion gegen antikommunistische Anfeindungen aus vielen Lagern.