Der zweite Lockdown hat viele von uns finanziell getroffen. Viele Studierenden arbeiten im Nebenjob in der Gastro-Branche und wurden entlassen. Wer in Kurzarbeit ist, erhält weniger Gehalt und wieder wurden viele arbeitslos. Wer dies schon vorher war, hat jetzt noch weniger Chancen auf eine neue Stelle.
Unterstützung gibt es nur wenig. Auch die Corona-Prämie wird nicht an alle Pflegekräfte ausgezahlt und wir haben schon beim ersten Lockdown erfahren, dass diese Unterstützung zu wenig und zu spät ausgezahlt wird.
Auch kleinere Unternehmen stehen durch den zweiten Lockdown bedingt vor der Pleite. Formal wurden für kleinere Unternehmen Hilfen bewilligt. Allerdings sind diese nicht ausreichend und man erst durch den bürokratischen Sumpf, bevor man dann mit Monaten Verspätung doch noch ein bisschen Geld erhält. Bis dahin müssen diese kleinen Unternehmen zusehen, wie sie ihre Ausgaben bezahlt kriegen. Viele wird das in die Pleite führen. Momentan ist die Insolvenzantragspflicht bis Ende des Jahres ausgesetzt, das bedeutet, dass viele Unternehmen jetzt bereits pleite sind, dies aber erst im nächsten Jahr offiziell wird.
Was das für uns bedeutet lässt sich schon jetzt absehen: erhöhte Arbeitslosigkeit, weniger Ausbildungsplätze und Neueinstellungen. Das trifft wieder uns junge ArbeiterInnen.
Insgesamt sieht man mal wieder: Wo es Anfang des Jahres noch viel Geld zur Profitsicherung von Großkonzernen gab, bleibt jetzt kaum etwas, um denen zu helfen, die Unterstützung wirklich nötig haben. Auch von einer angeblichen „Rettung von Arbeitsplätzen” kann bei solcher Politik nicht die Rede sein.
Mehr zum „Lockdown light“: https://www.sdaj.org/2020/11/18/der-aktuelle-lockdown-schuetzt-die-profite-nicht-die-gesundheit-der-menschen/