Am gestrigen Mittwoch wurde die lateinamerikanische wie weltweite Fußballgemeinde durch den Tod der legendären, argentinischen Nummer 10 – Diego Armando Maradona – in tiefe Trauer gestürzt. Nach Medienberichten verstarb der begnadete Fußballer wie Trainer im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt, erst Anfang November hatte er das Krankenhaus nach einem überstandenen Blutgerinnsel am Kopf verlassen können – die herbeigeeilten Sanitäter versuchen „den Göttlichen“ zu reanimieren, es kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Der aus armen Verhältnissen am Stadtrand von Buenos Aires stammende Mittelfeldspielmacher wurde in seiner Jugend vom Erstligisten Argentinos Juniors entdeckt und debütierte mit 15 in der ersten Liga, um nur ein Jahr später im Dress der argentinischen A-Nationalmannschaft aufzulaufen. Der „Jahrhundertspieler“ wurde 1986 als Krönung seiner herausragenden Karriere als Kapitän mit Argentinien Weltmeister, führte den SSC Neapel zu italienischen Meisterschaften und gewann 1989 den UEFA-Pokal. In Neapel wie in Argentinien genießt Maradona Kultstatus, seine Rückennummer 10 wird seither in ehrender Erinnerung nicht mehr vergeben.
Der Mann der sowohl Che Guevara (auf seiner rechten Schulter) sowie Fidel Castro (auf seiner linken Wade) per Tattoo auf seiner Haut verewigt hat – stand politisch Zeit seines Lebens an der Seite progressiver lateinamerikanischen Bewegungen, allen voran solidarisch hinter dem sozialistischen Kuba sowie dem bolivarischen Prozess in Venezuela. Dutzende Bilder zeigen den feinen Fußballtechniker gemeinsam mit Fidel Castro oder Hugo Chavez – noch zuletzt verurteilte er mit deutlichen Worten den Putsch gegen Evo Morales in Bolivien. Argentinien rief eine drei Tage andauernde Staatstrauer aus – aus der ganzen Welt gingen Kondolenzen ein.
Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere wurde bei Maradona ein Herzleiden in Folgen von Kokainkonsum diagnostiziert – zu Kur und Entgiftung begab er sich mehrfach auf die sozialistische Karibikinsel Kuba, diesem Flecken Erde und seinen Einwohnern sowie dem „Commandate en Jefe“ Fidel Castro widmete Maradona seine Autobiographie.
Mit Diego Armando Maradona verliert die Welt einen herausragenden Sportler und die lateinamerikanische Linke einen prominenten Verbündeten.
Adios Diego! Hasta la Victoria siempre!
Internationale AG der SDAJ, 26. November 2020