Klassenkampf als Antwort auf die faschistische Gefahr
POSITION: Du bist aktiver Antifaschist und in der DKP organisiert, warum?
Maurizio: Die DKP hat eine klare Definition von Faschismus und Antifaschismus. Aufgrund der historischen Erfahrung des kommunistischen Widerstands gegen den Faschismus und den Erfahrungen in der DDR mit dem Aufbau eines antifaschistischen Staates befindet sich bei ihr viel Wissen über geeignete Gegenstrategien. Außerdem benennt die DKP als Wurzel des Faschismus den Kapitalismus und kämpft deshalb für eine neue Welt des Friedens und der Freiheit. Als konsequenter Antifaschist ist die DKP für mich als Partei die richtige Wahl.
Warum glaubst du, dass die DKP die konsequenteste antifaschistische Kraft ist?
Maurizio: Wir als Partei spielen mit unserem Antifaschismus nicht dem Klassenfeind in die Hände. Unsere Antwort auf Faschismus in Bewegung ist das konsequente Eintreten für unsere Klasseninteressen. Moralische Appelle oder eine Ausbildung als Stammtischredner gegen faschistische Parolen und Aktionen sind für uns nicht ausreichend. Wir setzen den Parolen soziale Forderungen entgegen und sagen eindeutig, wer von diesen profitiert. Der Faschismus kommt von „oben“ und nicht von „unten“. Rechte Bewegungen bzw. ein Rechtsruck gehen eigentlich immer mit der Beschneidung unserer demokratischen Rechte, einer Militarisierung nach innen und außen sowie dem Abbau sozialer Errungenschaften einher. Kurz gesagt, wird die Ausbeutung intensiviert und eine Verteilung von unten nach oben weiter verschärft mit gleichzeitiger Beschneidung unserer Möglichkeiten, die Angriffe abzuwehren. Wir als DKP beschränken uns dementsprechend nicht nur auf die „offensichtlichsten“ rechten Parteien, wie die AFD, sondern betonen, dass diese oftmals nur als Alibi für die regierenden Parteien, wie die CDU und SPD, agieren, um den Rechtsruck bzw. die Faschisierung voranzutreiben. Das aufzuzeigen ist konsequent und eine deutliche Abgrenzung zu einem Antifaschismus, der moralisiert und oftmals dem „kleinen Mann“ die Verantwortung für die wachsenden rechten Tendenzen zuweist.
Welche Interessen stecken hinter Faschismus und was tut die DKP dagegen?
Maurizio: Die DKP interpretiert Antifaschismus nicht beliebig. Sie hat eine klare Definition des Faschismus und weiß, dass die faschistische Gefahr ihre Ursachen im Monopolkapitalismus hat. Also ist klar, dass unser Antifaschismus nicht Mottos wie „Bunt statt braun“ folgen kann. Der Faschismus in Bewegung und der Faschismus an der Macht entsprechen dem Klasseninteresse des nach innen und außen aggressivsten Teils der herrschenden Klasse. Mit dem Klasseninteresse von uns Lohnabhängigen und uns nahestehenden Schichten hat der Faschismus nichts zu tun. Dieser richtet sich klar gegen unsere Organisationen und unsere Rechte. Für mich zeichnet die DKP in der Frage des Antifaschismus die eindeutige Klassenposition aus. Die DKP richtet sich mit ihren Forderungen betreffend die Enteignung der Banken und Konzerne genau an die Entmachtung der Profiteure und Förderer des Faschismus. Ein Vorantreiben des Klassenkampfs für unsere Interessen, also der Kampf um mehr gesellschaftliche Teilhabe bis hin zur sozialistischen Revolution, ist die Antwort der DKP auf die faschistische Gefahr.