Die eingestürzte Hörsaaldecke an der Uni Marburg zeigt wieder einmal deutlich, wo überall gespart wird. Für unsere Bildung und die dafür nötige Infrastruktur wird zu wenig Geld ausgegeben. Unigebäude sind zunehmend marode und haben einen gewaltigen Sanierungsstau. Die Antwort der Herrschenden ist eindeutig: Mehr Geld gibt es nicht, dafür aber Hochschulautonomie und Drittmittelfinanzierung.
Durch die Hochschulautonomie kommt es zu Verteilungskämpfen zwischen und in den Bildungseinrichtungen. Zusätzlich sind immer mehr Universitäten von Drittmittelfinanzierung aus der Wirtschaft abhängig. Die Finanzierung durch die Wirtschaft führt dabei aber auch dazu, dass private Unternehmen der Uni und ihren Beschäftigten diktieren können, wofür und in welchem Umfang geforscht werden muss. Mit einer freien Wissenschaft hat das dann kaum noch etwas zu tun.
Aber nicht nur die Hochschulen auch die normalen Schulen haben einen Sanierungsstau. An Schulen beläuft sich dieser auf bislang mindestens 50 Milliarden Euro. Dieser wird sich in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter verschärfen.
Während bei der Bildung auf unsere Kosten munter weiter gespart wird, wird durch die immer höheren Militär- und Rüstungsausgaben die Prioritätensetzung der Bundesregierung im Interesse der großen Konzerne deutlich.
Immer wieder fallen Fenster aus Schulgebäuden oder es müssen ganze Schulgebäude gesperrt werden. Dass in Marburg und an Schulen nichts schlimmeres passiert, ist Glückssache.
Wir fordern:
- Mehr Geld in die Bildung, damit baufällige Gebäude renoviert, Ausstattung erneuert und der Mangel an Lehrenden bekämpft werden!
- Keine Beeinflussung der Lehrinhalte durch Konzerne und ihre Stiftungen! Bundeswehr raus aus Schulen und Hochschulen! Weg mit der (Hoch-) Schulautonomie!
- Mitbestimmung von SchülerInnen und Studierenden bei allen bildungspolitischen Entscheidungen!
- Bedingungsloses Recht auf einen Studienplatz! Weg mit Studiengebühren und Semesterbeiträgen!