Vergangenen Donnerstag haben sich die Beschäftigten in der Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Nachverkehr (TVN) in NRW mit 97 % für den unbefristeten Streik ausgesprochen. Busse, Straßen- und U-Bahnen bleiben stehen, weil die KollegInnen die Schnauze voll haben.„Wie egoistisch!“, ruft manch einer, der bei seinem Weg zur Arbeit auf den ÖPNV angewiesen ist. Und klar: Streiks im Verkehrssektor nerven, man kommt nicht oder schlechter von A nach B.
Doch die Schuld am Streik haben nicht die streikenden Busfahrerlnnen, sondern die struktuellen, kaputtgesparten kommunalen Verkehrsbetriebe, die den Streik durch krankmachende Arbeitsbedingungen, Überlastung und unbezahlte Überstunden provoziert haben. Und nicht nur die Beschäftigten trifft die katastrophale Situation im Nahverkehr: Schlecht ausgebauter ÖPNV, vor allem auf dem Land, übermüdete und überlastete Beschäftigte, Ausfälle durch Personalmangel: All das trifft auch den Teil der Arbeiterklasse, die nicht im Nahverkehr beschäftigt sind.
Auch vor dem Hintergrund des Klimawandels ist eine Stärkung des ÖPNV notwendig. Deshalb stellt sich Fridays for Future richtigerweise hinter die Forderungen von ver.di. Klimaschutz und bezahlbarer und gut ausgebauter ÖPNV dürfen nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.
Deshalb stehen wir solidarisch hinter den Streikenden und wünschen viel Erfolg!