Heute vor 51 Jahre putschte das Militär in Chile unter General Pinochet gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende und die Regierung der „Unidad Poplular“.
Mit Hilfe von CIA und BND scheiterte damit nicht nur der Versuch Chiles, einen antiimperialistischen Weg zu beschreiten, sondern in Folge der faschistischen Machtübernahme verloren Zehntausende in chilenischen Konzentrationslagern ihr Leben, vor allem GewerkschafterInnen, SozialdemokratInnen, KommunistInnen und andere fortschrittliche Menschen.
Grund für den Putsch war, dass die Interessen der in- und ausländischen Monopole im Widerspruch zu dem Programm der Unidad Popular standen. Ihre Interessen waren mit den sozialen- und demokratischen Reformen nicht vereinbar. So wurden innerhalb von drei Jahren die Löhne erhöht, die Mieten und Preise für wichtige Grundbedarfsmittel gesenkt, die Schulbildung und Gesundheitsversorgung wurde kostenfrei, die Renten wurden erhöht, das Renteneintrittsalter gesenkt und wichtige wirtschaftliche Sektoren wie der Bergbau, die Textilindustrie und das Bankenwesen wurden verstaatlicht und damit ausländischen Konzernen entrissen. Vor der Wahl der Unidad Popular lag die für Chile so wichtige Kupferindustrie zur Hälfte in den Händen US-amerikanischer Unternehmen. Danach gehörte die Schlüsselindustrie erstmals dem chilenischen Volk.
Die Menschen in Chile mussten den Faschismus ertragen, Salvador Allende musste sterben, weil die Regierung der Unidad Popular den Profitinteressen von großen Banken und Konzernen entgegenstand. Die Herrschenden in Deutschland bejubelten den faschistischen Putsch in Chile. So äußerte Franz Josef Strauß „Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang“ und Die Welt und FAZ titelten „Jetzt geht es wieder aufwärts“ und „Chile – jetzt investieren!“. Währenddessen wurden in Chile zehntausende getötet, die als Feinde des Regimes ausgemacht wurden. Im Fadenkreuz stand die organisierte Arbeiterbewegung: die sozialistische und die kommunistische Partei wurde verboten, die Gewerkschaften zerschlagen.
Wir lernen aus Chile nicht nur, dass Faschismus und Kapital Hand in Hand gehen und dass auch der deutsche Staat bei allen Sauereien seine Finger im Spiel hat, sondern auch, dass uns Reformen alleine nicht zum Sozialismus bringen.
Es erwies sich als Illusion, einen Staatsapparat, der in Parlament, Justiz und Verwaltung in der festen Hand des Klassengegners war, für sich in Gang zu setzen.
Mit diesem Wissen und den Erfahrungen aus Chile haben wir ein wichtiges Werkzeug für unseren antifaschistischen Kampf und für eine Zukunft ohne Barbarei in der Hand.
Damals wie heute gilt: Venceremos!