Auch 80 Jahre später: Kein Vergeben! Kein Vergessen!

veröffentlicht am: 27 Jan., 2025

Heute, vor 80 Jahren, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Dieses Lager steht wie kein anderes Symbol für den Vernichtungswahn des Hitlerfaschismus, die Unterdrückung und Ermordung politischer Gegner sowie die industrielle Massenermordung von Jüdinnen und Juden.

Das furchtbarste Verbrechen in der Geschichte der Menschheit war nur möglich durch die aktive Unterstützung deutscher Kapitalisten. In deren Interesse lag nicht nur der Kriegskurs der Nazis, sondern sie profitierten auch von der Zwangsarbeit und der rücksichtslosen Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Interessen, die der faschistische Terror den deutschen Banken und Konzernen ermöglichte.

Bereits Jahrzehnte vor der Machtübertragung an die Faschisten wurde von der herrschenden Klasse mit den Jüdinnen und Juden ein Feindbild und Sündenbock geschaffen. Ihnen gab man die Schuld für all die systembedingten Krisen.

Der Hass auf die Missstände, die durch Wirtschaftskrisen, Massenarbeitslosigkeit und die Folgen des Ersten Weltkriegs entstanden, wurde auf sie gelenkt, besonders um Klassenkämpfe zu unterdrücken. Gleichzeitig wurde ein Vorwand geschaffen, um – unter dem Deckmantel des vermeintlichen Kampfs gegen die „jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung“ – einen brutalen Vernichtungskrieg zu führen. Dieser Krieg kostete mindestens 60 Millionen Menschen das Leben.

Heute, 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, erleben wir erneut eine gesellschaftliche Entwicklung nach rechts – in nahezu allen westlichen, imperialistischen Staaten. Es ist kein Zufall, dass dies zeitgleich mit massiven Kriegsvorbereitungen, steigenden Arbeitslosenzahlen sowie zunehmendem Hass und Hetze gegenüber unseren migrantischen Mitmenschen geschieht. Die Geschichte wiederholt sich, weil das zugrunde liegende System dasselbe geblieben ist. Wir leben noch immer im Kapitalismus und damit ist, um es mit den Worten des Kommunisten Bertolt Brechts zu sagen: „der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“.

Der aktuelle Wahlkampf zeigt, dass sich keine der antretenden Parteien gegen dieses System stellt. Die meisten Parteien wollen Abschiebungen forcieren, Migration begrenzen und den Kriegskurs weiter vorantreiben. Auf das System und die Bundestagswahl können wir uns daher nicht verlassen. An Auschwitz zu erinnern bedeutet, sich an die unbeschreiblichen Schrecken zu erinnern, die das deutsche Monopolkapital in Kauf genommen hat, um seine Interessen durchzusetzen. Es heißt, den Kapitalismus in Frage zu stellen, für den Sozialismus zu kämpfen und selbst aktiv zu werden.

Mit Wahlen allein werden wir die Rechtsentwicklung nicht aufhalten können. Nur eine geschlossene Arbeiterklasse, die sich nicht spalten lässt und ihren Gegner klar benennt – die Monopolkapitalisten – kann verhindern, dass diese uns, wenn es notwendig erscheint, erneut in den Faschismus treiben.

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