Das Jahr 2015: Flüchtlinge aus von (Bürger-)Krieg zerstörten, von Armut und Hunger gebeutelten und von politischer und religiöser Verfolgung überzogenen Ländern kämpfen sich vor in die Länder der Europäischen Union. Tausende von ihnen sterben dabei an den militarisierten Außengrenzen der EU. Diejenigen, die es trotz der unmenschlichen
Schwierigkeiten schaffen, die Grenzen zu überwinden, kommen auch in die Bundesrepublik. Dort erwarten sie Auffanglager, in denen Zustände herrschen, die jeder Beschreibung spotten. Mangel an Platz, Kleidung, hygienischer und medizinischer Versorgung sind die Regel. Dazu kommt rassistische Hetze von Nazis und Rassisten jeglicher Coleur, die von
fremdenfeindlichen Aufmärschen bis zu Todesdrohungen und dutzenden Brandanschlägen auf Unterkünfte im ganzen Land reicht. Das Jahr 2015: Die Bundesrepublik feiert den 3. Oktober, Tag der deutschen Einheit. 25 Jahre ist es her, dass mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zum Geltungsbereich des westdeutschen Grundgesetzes die Teilung Deutschlands beendet wurde. Das Bundesland Hessen hat aus diesem Anlass eine eigene Homepage eingerichtet. Ihr
Titel: „Grenzen überwinden“.
Wie kommt es eigentlich, dass die innderdeutsche Grenze ein Verbrechen gewesen, die Grenzen der EU dagegen notwendig und gut sein sollen? Wie kommt es eigentlich, dass Flüchtlinge aus der DDR mit offenen Armen empfangen und gezielt zur Flucht ermutigt wurden, während heutige Flüchtlinge abgeschreckt und als Asylbetrüger und Wirtschaftsflüchtlinge möglichst schnell zurückgeschickt werden sollen?
Wer die Antworten auf diese Fragen sucht, wird um die Beschäftigung mit der Deutschen Demokratischen Republik nicht herumkommen. Warum war sie ihrer Nachbarin BRD ein solcher Dorn im Auge, dass sie noch 25 Jahre nach ihrem Ende fast täglich in Schule und Medien nachträglich ein ums andere Mal besiegt werden muss? Was war dieses andere Deutschland?
Unsere Broschüre „Ein anderes Deutschland war möglich. Wir, die DDR und eine Zukunft ohne Kapitalismus“ versucht, ein paar Antworten und Denkanstöße jenseits der Meinungsmache derer zu geben, die die Mauer niederrissen, um jetzt die europäischen Grenzen umso höher und fester zu bauen.
Die Broschüre könnt ihr im Shop der UZ kaufen.