Die südkoreanische Luftwaffe hat diese Woche wieder einmal Bombardements gegen Ziele in Nordkorea geübt. Diesmal allerdings mit deutscher Unterstützung. Bei der Übung diese Woche wurde der Einsatz sogenannter Marschflugkörper vom Typ Taurus trainiert. Mit Genehmigung der Bundesregierung hat das in Deutschland sitzende Herstellerunternehmen etwa 260 Exemplare davon an Südkorea verkauft.
Vorbereitung eines Angriffskriegs
Die Bundeswehr setzt diese Waffe ebenfalls ein und bezeichnet sie selbst als ihren „stärkste[n] Bunkerbrecher“ und „klassische Erstschlagswaffe“. Sie gilt als die modernste ihrer Art weltweit. Die Waffe wird von Kampfflugzeugen abgeworfen und dann mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern ins Ziel ferngelenkt. Dabei ist sie vom gegnerischen Radar äußerst schwer zu entdecken, da sie ihr Ziel nach dem Abwurf im Tiefstflug ansteuert. Die nordkoreanische Luftabwehr wäre dazu technisch nicht in der Lage und gegen den Einsatz einer solchen Waffe völlig schutzlos.
Noch mehr Kriege, noch mehr Waffen werden keinen Frieden schaffen
Mit dem Besitz dieser Waffe wachsen die „Erfolgschancen“ eines südkoreanischen Angriffs auch auf bunkergeschützte Atom- oder Führungsanlagen Nordkoreas. Damit wächst aber zugleich auch die Gefahr, dass sich die Regierung in Südkorea tatsächlich für eine militärische „Lösung“ des Konflikts entscheidet. Eine militärische „Lösung“ bedeutet aber einen Krieg zwischen Südkorea, Japan und den USA einerseits und Nordkorea andererseits. Möglicherweise würden auch die Volksrepublik China oder Russland an dem Krieg beteiligt. (Mehr zu den Hintergründen des ganzen Konflikts findest du hier.)
Schlimmstenfalls käme es zum Einsatz von Atomwaffen. Jedes Gerede davon, man könne Nordkorea mit einem großangelegten Erstschlag an einem Gegenschlag mit Atomwaffen hindern, ist bloße Augenwischerei und Kriegspropaganda. Damit soll in der öffentlichen Meinung die Bereitschaft für einen militärischen Angriff auf Nordkorea erhöht werden. Aber selbst hochrangige Militärangehörige halten das für völlig unrealistisch. Deutsche Hightech-Waffen hin oder her. Verhandlungsvorschlägen zur Entspannung des Konflikts aber haben sich Südkorea, vor allem aber die USA bislang verweigert. Im Gegenteil, durch Drohungen von US-Präsident Donald Trump wird die Situation eher noch verschärft.
Mehr Verantwortung und höhere Gewinne
Mit ihrer Genehmigung für den Verkauf des Marschflugkörpers Taurus an Südkorea riskiert die Bundesregierung einen Krieg in Korea und sogar einen Atomkrieg. Sie tut das, weil die Lieferung dieser Waffen an Südkorea ein Mittel ist, mit dem sie selbst dort politisch Einfluss nehmen kann. Es geht ihr um ihren selbsterhobenen Anspruch weltweit „Verantwortung“ zu übernehmen, wie sie es nennt. Also darum, weltweit politisch mitentscheiden zu wollen. Einerseits. Andererseits riskiert sie einen Krieg mit unzähligen Toten für die Gewinne deutscher Unternehmen. Mit einem einzigen Marschflugkörper Taurus macht der Hersteller über eine Million Euro Umsatz.
Wir fordern:
Stopp aller Waffenexporte
Enteignung der Waffenhersteller
Umstellung der Produktion auf zivile Produkte