Heute vor 77 Jahren überfiel die Wehrmacht die Sowjetunion. Damit ging der brutale Vernichtungskrieg in den Osten unter anderem mit dem Ziel der Gewinnung von „Lebensraum in Osten“ weiter.
Am 9. Mai konnte die Rote Armee endgültig den Faschismus in Deutschland besiegen. In der folgenden Zeit wurde Deutschland unter der Führung der Besatzungsmächte (Frankreich, Großbritannien, USA und Sowjetunion) nach dem Potsdamer Abkommen unter anderem denazifiziert. In der sowjetischen Besatzungszone wurde das sehr ernst genommen – es sollte mit allen Mitteln eine Wiederholung des 22. Juni 1941 verhindert werden. In Westdeutschland hingegen wurden viele ehemalige NSDAP Mitglieder wieder in den politischen Alltag integriert, in den Bundestag oder in wichtige Positionen gewählt.
Beispielsweise wurden direkt in der erste Regierung mit dem Kabinett des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer (bezeichnete Soldaten der Waffen-SS als „anständige Leute“) einige Alt-Nazis reintegriert. Besonders eklige Fälle waren Personen wie Hans Globke – Kommentator der Nürnberger Rassegesetze, unter Adenauer Staatssekretär; Theodor Oberländer – hohes Mitglied der Einheit „Nachtigall“ unter dessen Führung in Lemberg mehrere tausend Juden ermordet wurden, unter Adenauer zuständig für Angelegenheiten der Vertriebenen. Die Liste ließe sich noch weiter ausführen.
In der aktuellen @Position könnt ihr euch dem Schicksal von Fritz Bauer annehmen. Er war Jurist und wollte die Nazi-Täter vor Gericht zur Verantwortung ziehen. Ihm wurden jedoch das Leben besonders schwer gemacht – unter anderem eben durch die Nazis in den Verwaltungsposten.
Daran können wir sehen wie ernst man es damals in der BRD mit der „Denazifizierung“ meinte – nämlich gar nicht!