{"id":20177,"date":"2024-04-29T13:00:00","date_gmt":"2024-04-29T11:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.sdaj.org\/?p=20177"},"modified":"2024-04-28T19:37:36","modified_gmt":"2024-04-28T17:37:36","slug":"selbstbestimmung-heisst-abschaffung-von-%c2%a7218-und-kampf-gegen-verarmung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.sdaj.org\/2024\/04\/29\/selbstbestimmung-heisst-abschaffung-von-%c2%a7218-und-kampf-gegen-verarmung\/","title":{"rendered":"Selbstbestimmung hei\u00dft Abschaffung von \u00a7218 und Kampf gegen Verarmung!"},"content":{"rendered":"

Ein Schwangerschaftsabbruch sollte allein die Entscheidung der Frau sein. In Deutschland werden Schwangerschaftsabbr\u00fcche aber gesetzlich kriminalisiert. Gegen Paragraph \u00a7218 k\u00e4mpft die Frauenbewegung seit rund 100 Jahren.<\/p>\n

Vor dem Hintergrund ist es begr\u00fc\u00dfenswert, dass die von der Regierung eingesetzte Expertenkommission Mitte April zu dem Schluss gekommen ist, die Legalisierung zu empfehlen. Das k\u00f6nnte betroffene Frauen nicht nur auf einer moralischen Ebene entlasten, sondern es w\u00fcrde auch erm\u00f6glichen, die ca. 600\u20ac f\u00fcr einen Schwangerschaftsabbruch in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufzunehmen. Bisher m\u00fcssen das die Betroffenen in der Regel aus eigener Tasche zahlen.\u00a0<\/span><\/p>\n

CDU\/CSU- und AFD-Fraktion im Bundestag stellen sich quer und die Ampelregierung zeigt sich z\u00f6gerlich. Es sei ein sehr sensibles Thema. Man m\u00fcsse unterschiedliche G\u00fcter gegeneinander abw\u00e4gen und d\u00fcrfe den sozialen Frieden nicht gef\u00e4hrden. Dabei sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa 72 Prozent der Deutschen daf\u00fcr, Abtreibungen k\u00fcnftig innerhalb der ersten zw\u00f6lf Schwangerschaftswochen ohne Einschr\u00e4nkungen zu erlauben.\u00a0<\/span><\/p>\n

Aber selbst wenn die Ampelregierung sich daf\u00fcr entscheidet, die Legalisierung von Schwangerschaftsabbr\u00fcchen zugunsten von W\u00e4hlerstimmen auf den Weg zu bringen: Das w\u00e4re nur ein Tropfen auf dem hei\u00dfen Stein. Es kann nicht sein, dass Betroffene mehrere Stunden fahren m\u00fcssen, um einen Abbruch durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen, weil immer mehr medizinische Einrichtungen schlie\u00dfen und der Abbruch nicht standardisiert zum Medizinstudium geh\u00f6rt. Auch, ob die Legalisierung mit einer Abschaffung der Beratungspflicht und der Kosten\u00fcbernahme des Abbruchs durch die Krankenkasse einhergeht, sind entscheidende Fragen.\u00a0<\/span><\/p>\n

Wie dringend all diese Fragen sind, zeigt sich daran, dass die Zahl der Schwangerschaftsabbr\u00fcche 2023 die h\u00f6chste seit 2012 war. Laut der ELSA-Studie gaben fast die H\u00e4lfte der abtreibenden Frauen an, dass sie schlicht nicht wissen, wie sie sich ein Kind leisten sollen. Auch das schr\u00e4nkt die Selbstbestimmung von Frauen ein. Das ist kein Wunder bei den krassen Preissteigerungen, die auf unsere Kosten gehen und Rekordprofite f\u00fcr Gro\u00dfkonzerne bedeuten. Das ist kein Wunder, wenn man immer mehr Milliarden in R\u00fcstung, Waffenlieferungen und Kriegsvorbereitungen statt in Soziales steckt. All das trifft Frauen besonders krass, weil die Bereiche, in denen vor allem Frauen arbeiten, deutlich schlechter entlohnt werden und Frauen auch bei gleicher Arbeit oft weniger verdienen.\u00a0<\/span><\/p>\n

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Wir fordern:<\/h2>\n