{"id":7252,"date":"2017-03-28T06:00:57","date_gmt":"2017-03-28T05:00:57","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj.org\/?p=7252"},"modified":"2017-08-10T08:24:11","modified_gmt":"2017-08-10T07:24:11","slug":"voelkermord","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.sdaj.org\/2017\/03\/28\/voelkermord\/","title":{"rendered":"V\u00f6lkermord"},"content":{"rendered":"

Forderungen der Opfer deutscher Kolonialherrschaft werden ignoriert<\/strong><\/p>\n

\"\"Vor rund 98 Jahren musste das Deutsche Reich nach dem Vertrag von Versailles seine Kolonialgebiete an die Siegerm\u00e4chte des durch den deutschen Imperialismus entfesselten 1. Weltkriegs abgeben. Nach rund 31 Jahren Herrschaft \u00fcber \u201eDeutsch-S\u00fcdwest\u201c, dem heutigen Namibia endete damit vorl\u00e4ufig der deutsche Traum vom \u201ePlatz an der Sonne\u201c.<\/p>\n

\u201eAm deutschen Wesen …<\/strong>
\nDas afrikanische Namibia wurde ab 1884 von deutschen Siedlern kolonialisiert, die indigenen V\u00f6lker Namibias wurden (bis heute) ihres Landes beraubt. Sie wurden entrechtet und ihre Arbeitskraft auf brutale Weise ausgebeutet. Im sogenannten \u201eHerero-Aufstand\u201c 1904 leisteten Stammeskrieger der \u201edeutschen Schutztruppe\u201c erbitterten Widerstand, wobei sie letztlich unterlegen waren. Zur \u201eBefriedung\u201c der Kolonie ver\u00fcbten die deutschen Soldaten gezielt Verbrechen an den Nama und Herero. Sie verschleppten unz\u00e4hlige Personen in Internierungslager, machten vor Frauen und Kindern nicht Halt und trieben gezielt eine gro\u00dfe Gemeinschaft von Nama und Herero in die Trockenw\u00fcste \u201eOmaheke\u201c, deren Ausg\u00e4nge sie mit Waffengewalt versperrten.<\/p>\n

\u2026 soll die Welt genesen\u201c<\/strong>
\nDieses Vorgehen war Teil einer Vernichtungsstrategie, welche der zust\u00e4ndige Generalleutnant von Trotha in Worte fasste: \u201eDie Herero sind nicht mehr Deutsche Untertanen. [\u2026] Innerhalb der Deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zur\u00fcck oder lasse auch auf sie schie\u00dfen\u201c. Der Generalleutnant wurde dabei von Kaiser Wilhelm II. und dem Generalstabschef von Schlieffen unterst\u00fctzt. Bis zu 100.000 Menschen fanden in diesem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts den Tod: \u00fcber die H\u00e4lfte der Nama und 80 Prozent der Herero.<\/p>\n

\"Dieser

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Drei Knochen und einige Gebeine<\/strong>
\nErstmals 2015 (!) benannten deutsche Politiker diese Verbrechen als Genozid. Aktuell streben die Vertreter der Nama und Herero in New York mit einer Sammelklage einen Prozess gegen die BRD an, in welchem sie Reparationen f\u00fcr \u201enicht zu beziffernde Sch\u00e4den\u201c fordern. F\u00fchrende Juristen bezeichnen diese Bem\u00fchungen jedoch als aussichtslos. Die Aussagen dazu aus dem deutschen Bundestag sind skandal\u00f6s, denn es wird behauptet, man h\u00e4tte bereits ausreichend Reparationen geleistet. Hierbei handelte es sich lediglich um die sterblichen \u00dcberreste weniger gefallener Krieger, welche als Kolonialtroph\u00e4en in deutsche Museen und Archive gewandert waren und nun zur\u00fcckgegeben wurden.
\nAu\u00dferdem verhandelt der deutsche Staat mit der namibischen Regierung \u00fcber eine entwicklungspolitische Zusammenarbeit als \u201eEntsch\u00e4digung\u201c f\u00fcr den Massenmord. Dabei handelt es sich um getarnte Investitionsprogramme f\u00fcr Unternehmen, welche mit deutschen Konzernen kooperieren oder diesen bereits geh\u00f6ren. Es wird also deutlich, dass es nur um die kapitalistischen Profitinteressen der deutschen sowie nationalen Bourgeoisie geht. Perfide dabei ist jedoch, dass die eigentlichen Opfer \u2013 die Nama & Herero \u2013 in der namibischen Regierung nicht repr\u00e4sentiert werden und somit faktisch nicht mit am Verhandlungstisch sitzen. Bis heute hat der deutsche Staat keinen Cent an die Opfer der Kolonialherrschaft gezahlt!<\/p>\n

Luca, Frankfurt<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Forderungen der Opfer deutscher Kolonialherrschaft werden ignoriert Vor rund 98 Jahren musste das Deutsche Reich nach dem Vertrag von Versailles seine Kolonialgebiete an die Siegerm\u00e4chte des durch den deutschen Imperialismus entfesselten 1. Weltkriegs abgeben. Nach rund 31 Jahren Herrschaft \u00fcber \u201eDeutsch-S\u00fcdwest\u201c, dem heutigen Namibia endete damit vorl\u00e4ufig der deutsche Traum vom \u201ePlatz an der Sonne\u201c. 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