{"id":12022,"date":"2020-01-09T16:02:01","date_gmt":"2020-01-09T15:02:01","guid":{"rendered":"https:\/\/www.sdaj.org\/?post_type=project&p=12022"},"modified":"2020-01-09T16:11:46","modified_gmt":"2020-01-09T15:11:46","slug":"strike-back","status":"publish","type":"project","link":"https:\/\/www.sdaj.org\/project\/strike-back\/","title":{"rendered":"Strike Back!"},"content":{"rendered":"
Auf den Plan des Kapitals, die Lasten der Weltwirtschaftskrise auf die Arbeiterklasse abzuw\u00e4lzen, reagierte die SDAJ in der ersten Jahresh\u00e4lfte 2011 mit einer Gegenoffensive. Mit der \u201eStrike Back\u201c Kampagne wollten wir Handlanger des Kapitals blo\u00df stellen und ihre Politik bek\u00e4mpfen. Es galt den Ausbau von Leiharbeit, die K\u00fcrzungen im Bildungsbereich und die Schlie\u00dfungen von Jugendeinrichtungen in einen Zusammenhang mit der Krise,\u00a0die 2008 begann,\u00a0zu setzen. Wir wollten deutlich machen, dass\u00a0wir zur\u00fcckschlagen,\u00a0wenn unsere Grundrechte auf Bildung, Ausbildung und Arbeit unter Beschuss stehen, wenn uns ein sicheres und selbstbestimmtes Leben verwehrt wird, kurz wenn das Kapital zuschl\u00e4gt. Daf\u00fcr haben wir\u00a0mit Sch\u00fclerInnen, Azubis und erwerbslosen Jugendlichen diskutiert um herauszufinden, wie ihnen systematisch die Zukunft verbaut wird. Wir haben die miesesten Handlager des Kapitals geoutet und hier und dort sogar ihre Geb\u00e4ude besetzt. \u00d6ffentlich haben wir dabei deutlich gemacht, dass diejenigen die uns unsere Rechte verweigern \u00fcberall die gleichen sind, ob in Schule, Betrieb, oder Kommune. Es ist ihr Staat, der Staat der Kapitalisten, der die deutschen Banken und Konzerne beschenkt und uns daf\u00fcr blechen l\u00e4sst. Es ist ihr System, dass sich regelm\u00e4\u00dfig von einer Krise in die n\u00e4chste man\u00f6vriert.<\/p>\n
Die Kampagne \u201eStrike Back! Das Kapital schl\u00e4gt zu, wir schlagen zur\u00fcck!\u201c wurde im August 2010 vom SDAJ-Bundesvorstand beschlossen. Der Kampagnenzeitraum ist Dezember 2010 bis Juni 2011.<\/em><\/p>\n Bereits vor Monaten wurde von Bundesregierung, Banken und Gro\u00dfunternehmen das Ende der Krise verk\u00fcndet. Tag f\u00fcr Tag kriegen wir nun zu h\u00f6ren, dass dem neuen Wirtschaftswachstum Lohnerh\u00f6hungen und Neueinstellungen in den Betrieben folgen w\u00fcrden. Dass die Anzahl der Arbeitslosen unter 3 Millionen gesunken sei. Dass so viel Geld in die Bildung gesteckt w\u00fcrde wie noch nie. Und so weiter und so fort.<\/p>\n Vergessen scheint, dass die Bundesregierung den Banken und Konzernen vor kurzem noch mit milliardenschweren Rettungspaketen unter die Arme griff. Anstatt die Banken und Konzerne in die Pflicht zu nehmen, die Kosten der Krise zu bezahlen, beschloss die schwarz-gelbe Koalition ein Sparpaket zu Lasten der \u00c4rmsten in Deutschland. Es trifft vor allem Arbeitslose: Bei den Arbeitslosengeld II-Empf\u00e4ngern werden 6,8 Mrd. Euro im Jahr gek\u00fcrzt. F\u00fcr das Jahr 2012 sollen weitere 19 Milliarden \u201egespart\u201c werden.<\/p>\n Traf die Wucht der Weltwirtschaftskrise seit Anfang 2009 die ArbeiterInnen vor allem in Form von Entlassungen bei Leiharbeitern und befristet Besch\u00e4ftigten, so schl\u00e4gt die Bundesregierung nun bei denjenigen zu, die das Pech haben, keinen Job mehr zu haben. So wie im letzten Jahr die Banken und Konzerne mit Milliarden-Paketen das Geld hinterhergeworfen wurde, wird es nun mit dem gigantischen Sozialraubzug der schwarz-gelben Regierung bei Hartz-IV-Empf\u00e4ngerInnen genommen. Und die Besch\u00e4ftigten werden immer mehr unter Druck und in Konkurrenz zueinander gesetzt. Durch die Ausweitung der Leiharbeit wird der K\u00fcndigungsschutz ausgehebelt und die Konkurrenz zwischen den Leiharbeitern und der Stammbelegschaft in den Betrieben erh\u00f6ht. Besonders junge Arbeiter und Angestellte sind davon betroffen.<\/p>\n Den Banken und Gro\u00dfkonzernen, die jahrelang Rekordgewinne machten, zahlte die Bundesregierung seit Beginn der Krise \u00fcber 50 Milliarden Euro. Die K\u00fcrzungen werden also weitergehen, denn die Bundesregierung will offenbar im Interesse des Gro\u00dfkapitals das Geld wieder hereinbekommen. Jahrelang wurde uns Sch\u00fclerInnen, Azubis, Studierende und erwerbslosen Jugendlichen eingeredet, es g\u00e4be kein Geld mehr f\u00fcr Bildung und Ausbildung. Die Ausgaben f\u00fcr Bildung in Deutschland sind im internationalen Vergleich rekordverd\u00e4chtig niedrig. Nun wird uns in den b\u00fcrgerlichen Medien weisgemacht, mit dem Aufschwung sei die Krise vorbei. Offensichtlich geht die Krise f\u00fcr uns aber erst los: F\u00fcr Azubis, wenn sie nach der Ausbildung nicht in einen festen Job \u00fcbernommen werden sondern in eine Zeitarbeitsfirma f\u00fcr 60% des Lohns. F\u00fcr Sch\u00fcler, wenn sie in heruntergekommenen Schulen mit zu gro\u00dfen Klassen lernen m\u00fcssen.<\/p>\n Es ist an der Zeit, der Krisenpolitik der herrschenden Parteien Widerstand entgegenzusetzen. Denn eins haben sie bewiesen: Unabh\u00e4ngig, ob die Wirtschaft gerade schrumpft oder w\u00e4chst: Wir, die arbeitenden, die Hartz-IV-Empf\u00e4nger, Sch\u00fcler und Studierende sind es, die f\u00fcr die Profite der Kapitalisten bluten m\u00fcssen. W\u00e4hrend die Deutsche Bank allein von Juli bis September 2010 1,1 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern machte, wurden Sozialleisten und Verg\u00fctungen gek\u00fcrzt, Jobs gestrichen, Fahrpreise erh\u00f6ht.<\/p>\n Wenn wir heute Widerstand gegen dieses wirtschaftliche und politische System, den Kapitalismus leisten, sollten wir uns an diejenigen erinnern, die diesen Kampf schon in fr\u00fcheren Zeiten aufnahmen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Auf den Plan des Kapitals, die Lasten der Weltwirtschaftskrise auf die Arbeiterklasse abzuw\u00e4lzen, reagierte die SDAJ in der ersten Jahresh\u00e4lfte 2011 mit einer Gegenoffensive. Mit der \u201eStrike Back\u201c Kampagne wollten wir Handlanger des Kapitals blo\u00df stellen und ihre Politik bek\u00e4mpfen. Es galt den Ausbau von Leiharbeit, die K\u00fcrzungen im Bildungsbereich und die Schlie\u00dfungen von Jugendeinrichtungen […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":3022,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_acf_changed":false,"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"project_category":[1133],"project_tag":[],"yoast_head":"\nDas Kapital schl\u00e4gt zu\u2026<\/h2>\n
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