{"id":12028,"date":"2020-01-09T16:13:50","date_gmt":"2020-01-09T15:13:50","guid":{"rendered":"https:\/\/www.sdaj.org\/?post_type=project&p=12028"},"modified":"2020-01-09T16:18:56","modified_gmt":"2020-01-09T15:18:56","slug":"bundeswehrfreie-zone","status":"publish","type":"project","link":"https:\/\/www.sdaj.org\/project\/bundeswehrfreie-zone\/","title":{"rendered":"Bundeswehrfreie Zone!"},"content":{"rendered":"

Die Kampagne \u201eBundeswehrfreie Zone!\u201c wurde auf dem XIX. Bundeskongress, der am 14.\/15. M\u00e4rz 2009 in Hannover stattfand, beschlossen. Der Kampagnenzeitraum ist Januar 2010 bis Mai 2010.<\/em><\/p>\n

Keinen Menschen \u2013 keinen Cent \u2013 keinen Fu\u00dfbreit der Bundeswehr!<\/h2>\n

Politiker aller gro\u00dfen Parteien betonen regelm\u00e4\u00dfig in Talkshows, Interviews und Sonntagsreden: \u201eDer Jugend geh\u00f6rt die Zukunft\u201c \u2013 klingt erstmal ganz gut, hat aber nichts mit der Lebenssituation von uns Jugendlichen zu tun. Aus chronisch unterfinanzierten Schulen entlassen, erwarten einen immer gr\u00f6\u00dferen Teil der Jugend sinnlose \u201eberufsvorbereitende Ma\u00dfnahmen\u201c, Billig-Jobs oder Hartz IV, weil hunderttausende Ausbildungs- und Arbeitspl\u00e4tze fehlen. Und selbst mit Abitur in der Tasche ist das Leben kein Wunschkonzert. Denn ohne Eltern mit dem n\u00f6tigen Kleingeld k\u00f6nnen sich \u2013 unter anderem aufgrund von Studiengeb\u00fchren \u2013 immer weniger Jugendliche den Besuch der Uni leisten.<\/p>\n

Dass die Zukunft gro\u00dfer Teile der Jugend vor allem durch Perspektivlosigkeit gepr\u00e4gt ist, wissen nicht nur Politiker und Wirtschaftsvertreter, sondern auch die Bundeswehr. Ob auf ihren Internetseiten, in Jobcentern, auf \u00f6ffentlichen Pl\u00e4tzen, Jugend- oder Berufsmessen: Immer mehr versucht sie sich Jugendlichen als stinknormaler Arbeitgeber zu pr\u00e4sentieren, der \u201esichere Jobs\u201c inklusive \u201eAbenteuerkick\u201c garantiere.<\/p>\n

Doch wie \u201enormal\u201c ist ein Arbeitgeber, der trotz Ausbildungsplatzmangel und Massenerwerbslosigkeit j\u00e4hrlich hunderttausende Euro ausgeben muss, um seine Arbeits- und Ausbildungspl\u00e4tze anzupreisen, w\u00e4hrend viele Privatunternehmen sich vor Bewerbungen kaum retten k\u00f6nnen \u2013 ohne einen Cent daf\u00fcr auszugeben?<\/p>\n

Wie \u201enormal\u201c ist ein Arbeitgeber, der seine \u201eBesch\u00e4ftigten\u201c f\u00fcr mehrere Jahre verpflichtet, andere L\u00e4nder wie Afghanistan zu besetzen, andere Menschen auf Befehl zu t\u00f6ten und das eigene Leben aufs Spiel zu setzen?<\/p>\n

Und wie \u201enormal\u201c ist ein Arbeitgeber, der j\u00e4hrlich Milliarden an \u00f6ffentlichen Geldern f\u00fcr Eurofighter, Kriegsschiffe und anderes Material zum T\u00f6ten verschwendet \u2013 Gelder, die f\u00fcr neue Lehrkr\u00e4fte, Arbeits- und Ausbildungspl\u00e4tze im \u00d6ffentlichen Dienst fehlen?<\/p>\n

Ein \u201enormaler\u201c Arbeitgeber sieht anders aus. Und weder Hochglanzbrosch\u00fcren noch redegewandte Jugendoffiziere k\u00f6nnen dar\u00fcber hinwegt\u00e4uschen, dass die Bundeswehr f\u00fcr die Menschen in Afghanistan und f\u00fcr uns Sch\u00fcler, Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder Kohle f\u00fcr Studiengeb\u00fchren vor allem eines ist: Ein Zukunftskiller.<\/p>\n

Diesen Zukunftskiller in olivgr\u00fcn gemeinsam zu stoppen \u2013 das ist unser Ziel.<\/p>\n

Bundeswehr \u2013 eine todsichere Alternative<\/h2>\n

In Hochglanzbrosch\u00fcren und Werbespots bewirbt die Bundeswehr ihre Ausbildungsangebote und Studieng\u00e4nge. Sie k\u00f6dert junge Menschen mit \u00fcppigen Verdienstm\u00f6glichkeiten und behauptet, ein Arbeitsplatz beim Bund sei \u201emit Sicherheit ein guter Weg\u201c \u2013 dabei ist die Ausbildung bei der Bundeswehr auf dem zivilen Arbeitsmarkt keineswegs so anerkannt wie allgemein behauptet wird.
\nDer \u201esichere\u201c Job bleibt eine leere Versprechung. Wenn Du eine Ausbildung bei der Bundeswehr bekommen willst, musst Du Dich verpflichten. Und das hei\u00dft: acht oder zw\u00f6lf lange Jahre Soldat zu sein, mit allem drum und dran. Was die Bundeswehr-Offiziere \u201eAusbildung\u201c nennen, bekommt man nicht ohne die Verpflichtung zum Kriegseinsatz im Ausland \u2013 ein \u201eAbenteuer\u201c, das h\u00e4ufig auf dem Friedhof, im Rollstuhl oder in der Psychiatrie endet.<\/p>\n

Seit 2002 starben allein in Afghanistan 30 Bundeswehrsoldaten. Das ist jedoch kein Grund f\u00fcr die Bundesregierung, die Truppen zur\u00fcck zu ziehen. Im Gegenteil: Der Kriegseinsatz wird weiter ausgedehnt. St\u00fcckweise r\u00fcckt die Bundeswehr bis in den schwer umk\u00e4mpften S\u00fcden Afghanistans vor, so dass sie zu Recht von der afghanischen Bev\u00f6lkerung als das wahrgenommen wird, was sie ist: eine feindliche Besatzungsmacht.<\/p>\n

Afghanistan steht nicht allein. Die Bundeswehr schickt schon jetzt Soldaten in elf L\u00e4nder: Auf den Balkan, in den Nahen und Mittleren Osten und nach Afrika und ist damit der drittgr\u00f6\u00dfte Truppensteller weltweit. Kriegsrhetorik und Boykottma\u00dfnahmen gegen den Iran deuten bereits das n\u00e4chste Kriegsziel an. In den \u201eVerteidigungspolitischen Richtlinien\u201c der Bundeswehr und der Europ\u00e4ischen Sicherheitsstrategie wird unmissverst\u00e4ndlich deutlich gemacht, dass BRD und EU diesen Kriegskurs weiterverfolgen werden.<\/p>\n

\u201eSo wie die Bundeswehr jetzt umgebaut wird, ist sie auch dazu bestimmt, Krieg zu f\u00fchren\u201c, so Ex-Kriegsminister Peter Struck. Er k\u00fcndigte an, \u201edass wir in solchen Eins\u00e4tzen Soldaten verlieren werden \u2013 nicht nur durch Unf\u00e4lle oder Anschl\u00e4ge, sondern durch eine milit\u00e4rische Auseinandersetzung\u201c. Sein Nachfolger im Ministersessel, Franz-Josef Jung, kn\u00fcpfte an dieser Ausrichtung der Bundeswehr nahtlos an, indem er ein Denkmal f\u00fcr get\u00f6tete Bundeswehrsoldaten in Berlin bauen lie\u00df.<\/p>\n

Je mehr Kriegseins\u00e4tze die Bundeswehr durchf\u00fchrt, desto mehr Soldaten werden sterben. Ein Blick auf die US-Armee zeigt, wie weit es gehen kann: \u00dcber 4000 amerikanische Soldaten starben im Irak seit Beginn des Krieges im M\u00e4rz 2003.<\/p>\n

30 tote und 9.067 verletzte Bundeswehrsoldaten stehen in Kontrast zum Werbeslogan \u201eDu willst Zukunft?\u201c Weitere 1647 Soldaten kehrten zwischen 1996 und Ende 2007 mit psychischen St\u00f6rungen aus dem Auslandseinsatz zur\u00fcck, 700 von ihnen schwer traumatisiert. Die Dunkelziffer liegt noch weit h\u00f6her. Ihre Zukunft, die R\u00fcckkehr zum normalen Leben, hat das deutsche Milit\u00e4r ihnen verbaut.<\/p>\n

Du denkst Dir vielleicht: \u201eWenn ich wirklich nach Afghanistan muss, kann ich immer noch aussteigen.\u201c Formal mag das stimmen. Aber wenn Du Dich der Truppe entziehst, um dem Kriegseinsatz zu entgehen, ohne als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu sein, bist Du erst Mal vor allem eines: fahnenfl\u00fcchtig \u2013 und wenn die Feldj\u00e4ger Dich schnappen, drohen dir bis zu f\u00fcnf Jahre Knast. Doch selbst wenn Du als Kriegsdienstverweigerer anerkannt bist, macht die Bundeswehr ihren Soldaten einen Ausstieg so schwer wie m\u00f6glich: Du verlierst alle Rechte auf finanzielle Starthilfen ins zivile Leben. Die Bundeswehr verweigert Dir die \u00fcbliche Abfindung und F\u00f6rderungsma\u00dfnahmen. Wer nun arbeitslos wird, landet ohne Umschweife bei 359 Euro Arbeitslosengeld II, da die Bundeswehr f\u00fcr Aussteiger auch nicht in die Arbeitslosenversicherung einzahlt. Wer sich verpflichtet hatte, um der Erwerbslosigkeit zu entgehen, landet \u00fcber Umwege nun doch wieder in der Arbeitsagentur.<\/p>\n

Nur eine Legende: Ausbildungs- und Jobmaschine Bundeswehr<\/h2>\n

Die Bundeswehr feiert sich selbst als gr\u00f6\u00dften Arbeitgeber und Ausbilder in der BRD. Doch Fakt ist: Sie ist einer der gr\u00f6\u00dften Job-, Ausbildungsplatz- und Bildungsfresser. W\u00e4hrend bei Bildung und Sozialleistungen gespart wird, verschlingt der \u201eVerteidigungsetat\u201c 2009 31,1 Mrd. Euro. Mindestens weitere 2 Mrd. Euro, die nach NATO-Kriterien als Verteidigungsausgaben gewertet werden, verstecken sich in anderen Etats. Allein f\u00fcr den Afghanistaneinsatz stellt die Bundesregierung schlappe 487 Mio. Euro im Jahr zur Verf\u00fcgung, die nicht im Verteidigungshaushalt auftauchen.<\/p>\n

2009 wurden die Milit\u00e4rausgaben um \u00fcber 5% erh\u00f6ht und ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht. So plant die Bundesregierung allein in den n\u00e4chsten Jahren gro\u00dfe Anschaffungen wie den Kampfflieger Eurofighter, das Transportflugzeug A 400M, Kriegsschiffe, Panzer usw. im Gesamtwert von 80 Mrd. Euro.<\/p>\n

Kein Euro kann zweimal ausgegeben werden. Das Geld, das f\u00fcr Bundeswehr und Kriege draufgeht, fehlt uns! Es fehlt in Schulen, im \u00f6ffentlichen Dienst, im Gesundheitssystem. Mit dem halben Verteidigungshaushalt k\u00f6nnten 344.000 Lehrer eingestellt werden \u2013 also ben\u00f6tigtes Lehrpersonal f\u00fcr kleinere Klassen und bessere Lernbedingungen. Mit 31 Milliarden Euro k\u00f6nnten nicht nur Schulschlie\u00dfungen verhindert werden, sondern alte Schulbaracken k\u00f6nnten renoviert werden und Schulb\u00fccher k\u00f6nnten wieder \u00fcberall kostenlos und in guter Qualit\u00e4t zur Verf\u00fcgung stehen.<\/p>\n

W\u00e4hrend die Bundeswehr Milliarden verschwendet, werden im \u00d6ffentlichen Dienst Arbeitspl\u00e4tze gestrichen und Etats gek\u00fcrzt: Jugendzentren, Krankenh\u00e4user und Schwimmb\u00e4der m\u00fcssen schlie\u00dfen, Stadtparks vergammeln, der \u00f6ffentliche Nahverkehr wird f\u00fcr viele unbezahlbar. Gleichzeitig sorgen diese K\u00fcrzungen im \u00d6ffentlichen Dienst daf\u00fcr, den Abbau von Ausbildungs- und Arbeitspl\u00e4tzen voranzutreiben. All diese finanziellen Mittel f\u00fcr unsere Zukunft fehlen unter anderem, weil die Bundeswehr den NATO-Truppen bei der Bombardierung afghanischer D\u00f6rfer hilft.<\/p>\n

Bundeswehr: Demokratiefreie Zone<\/h2>\n

Bundeswehrsoldaten sind keine normalen Angestellten oder Auszubildende. Sie stehen unter Befehl: Wer nicht gehorcht, wird bestraft. Die Bundeswehr braucht Drill und Gehorsam, um \u201eK\u00e4mpfertypen\u201c heranzuziehen, die im Ernstfall keinen Befehl verweigern \u2013 sprich: zu t\u00f6ten und das eigene Leben zu riskieren.<\/p>\n

Immer wieder h\u00f6ren wir von Bundeswehr-Ausbildern, die ihre Soldaten misshandeln. 2007 standen 15 M\u00e4nner vor Gericht, die 163 Rekruten mit simulierter Geiselhaft, Stromschl\u00e4gen, mit Fu\u00dftritten und Fesseln gequ\u00e4lt hatten. Dass die Ausbilder ihre sadistischen Z\u00fcge bei der Bundeswehr ausleben konnten, ist kein Zufall. Sie trieben nur auf die Spitze, was anerkannte Praxis in der Truppe ist. So geh\u00f6rt es zum festen Ausbildungsplan von Bundeswehr-Elitetruppen wie dem \u201eKommando Spezialkr\u00e4fte\u201c, Soldaten Verh\u00f6rmethoden wie Schlafentzug, Isolation u.a. auszusetzen.<\/p>\n

Als Soldat hast Du so gut wie keine M\u00f6glichkeiten, Deine Interessen zu vertreten. Du kannst Deine Probleme zwar melden, hast aber keinen Einfluss darauf, ob sich wirklich etwas bewegt. Dein Sold, Deine Einsatzzeiten \u2013 alles wird von oben festgesetzt und kann bei Bedarf zu Deinen Ungunsten ver\u00e4ndert werden. Du kannst es nur zur Kenntnis nehmen.<\/p>\n

Im Unterschied zu normalen Jobs hast Du beim Bund kein Streikrecht, also kein Druckmittel gegen Deine Vorgesetzten, um bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Im Grundgesetz ist das Recht auf Zusammenschluss in Gewerkschaften als \u201eKoalitionsfreiheit\u201c zwar verankert. Trotzdem verbietet die Bundeswehr in ihren Reihen eine aktive gewerkschaftliche Interessenvertretung.<\/p>\n

\"\"<\/a>Um einen Bundeswehrsoldaten zum T\u00f6ten zu trainieren, reicht das Einh\u00e4mmern von Drill und Gehorsam allein nicht aus. Gleichzeitig muss er davon \u00fcberzeugt werden, dass sein Feind den Tod verdient \u2013 dass dieser Feind ein Verbrecher oder eine Bedrohung ist. Diese Rechtfertigungen zum T\u00f6ten werden geliefert, wenn es in der Bundeswehrzeitschrift \u201eTruppenpraxis\u201c hei\u00dft: Die Bundeswehr wird es nicht mit \u201eSoldaten im westlichen Sinne, sondern mit Kriegern zu tun haben, die (\u2026) aus Gewohnheit Gewalt anwenden und an Recht und Ordnung kein Interesse haben.\u201c Auch nach au\u00dfen hin zeichnet die Bundeswehr ein klares Bild: Die Feinde sind Terroristen, tragen Turban und Bart oder Kopftuch. Es sind Taliban, Muslime, Aufst\u00e4ndische. Das deutsche Milit\u00e4r tr\u00e4gt somit zusammen mit Politikern und Medien ihren Teil dazu bei, rassistische Stimmungen in der Bev\u00f6lkerung anzuheizen.<\/p>\n

Bedrohungsszenarien wie die Gefahr des Terrorismus nutzte der ehemalige Bundesinnenminister Wolfgang Sch\u00e4uble, um entgegen dem Grundgesetz den Bundeswehreinsatz im Innern durchzusetzen \u2013 angeblich zum Schutz vor Terroristen. Die Bundeswehr soll Flugzeuge abschie\u00dfen d\u00fcrfen und die Polizei bei Gro\u00dfeins\u00e4tzen unterst\u00fctzen bzw. ersetzen. Was durch die Ende der 60er Jahre verabschiedeten Notstandsgesetze im Ausnahmefall schon m\u00f6glich ist, soll so zum Normalzustand werden.<\/p>\n

Wo die Bundeswehr bislang im Innern eingesetzt wurde, sehen wir, worum es wirklich geht: Beim G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 oder der NATO-Sicherheitskonferenz 2008 in M\u00fcnchen r\u00fcckte die Bundeswehr gegen Demonstranten aus. Das hei\u00dft: Deutsches Milit\u00e4r soll da eingreifen, wo die politischen Eliten sich ihrer Mehrheiten nicht mehr sicher sein k\u00f6nnen \u2013 sei es gegen G8-Gegner oder in Zukunft gegen unsere streikenden Kollegen.<\/p>\n

Der Einsatz gegen die Zivilbev\u00f6lkerung entspricht ganz der antidemokratischen Tradition der Bundeswehr. In den 50er Jahren gegen massiven Widerstand aus der Bev\u00f6lkerung gegr\u00fcndet, wurde die Bundeswehr von Nazi-Gener\u00e4len und Kriegsverbrechern aufgebaut. Noch heute erinnern Kasernennamen an Wehrmachtsgener\u00e4le, Traditionsgemeinschaften pflegen ihr Andenken und bekennen sich zu den \u201eLeistungen\u201c der Nazi-Armee \u2013 sie bekennen sich somit zu der Verw\u00fcstung Europas und dem millionenfachen Mord an der Zivilbev\u00f6lkerung, vor allem in Osteuropa.<\/p>\n

Aufr\u00fcstung und Kriegseins\u00e4tze: F\u00fcr was \u2013 f\u00fcr wen?<\/h2>\n

Wof\u00fcr sollen wir auf den Kriegsschaupl\u00e4tzen der Welt t\u00f6ten, unterdr\u00fccken und unser Leben aufs Spiel setzen? Bundeswehr und Regierung sagen: Um den Frieden zu sichern und den Menschen in den besetzten Gebieten zu helfen.
\nDie Realit\u00e4t in Afghanistan steht im krassen Gegensatz dazu: Seitdem das Land v\u00f6lkerrechtswidrig unter NATO-Besatzung steht, sind tausende Afghanen bei Kriegshandlungen der NATO-Truppen ums Leben gekommen. Allein 2006 waren es 4.400 Menschen. Die ohnehin schlechten Lebensbedingungen haben sich f\u00fcr das afghanische Volk katastrophal verschlechtert: \u00dcber 70% der Afghanen sind chronisch unterern\u00e4hrt, 25% haben keinen Zugang zu Trinkwasser und nur 10% verf\u00fcgen \u00fcber elektrischen Strom. Wirtschaftlich ist das Land am Ende: 99% der Waren in Afghanistan sind Importe. Der einzige Wirtschaftsbereich der aufbl\u00fcht ist der Anbau von Schlafmohn, der zu Opium und Heroin weiterverarbeitet wird.
\nDas ist die \u201eFriedenssicherung\u201c, die deutsche Milit\u00e4rs und Regierungspolitiker meinen. Deshalb kann es auch niemanden verwundern, wenn die Ablehnung der Besatzung und der Widerstand der Afghanen immer st\u00e4rker wird.<\/p>\n

Weder die afghanische noch die deutsche Mehrheit der Bev\u00f6lkerung glauben dieser Propaganda f\u00fcr deutsche Kriegseins\u00e4tze \u2013 am allerwenigsten aber die Kriegstreiber selbst. Offen benennt die Bundesregierung im Wei\u00dfbuch der Bundeswehr von 2006 die Interessen, die hinter dem Umbau der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee stehen: So sei Deutschland \u201eim hohen Ma\u00dfe von einer gesicherten Rohstoffzufuhr und sicheren Transportwegen in globalem Ma\u00dfstab abh\u00e4ngig.\u201c Aus diesem Grund m\u00fcsse \u201edie Sicherheit der Energieinfrastruktur gew\u00e4hrleistet werden.\u201c Klartext: Es geht um den Zugriff auf Erd\u00f6l, Erdgas, aber auch Metalle und andere Rohstoffe im Mittleren Osten, im Kaukasus, in Zentralasien, Afrika und anderen Orten der Welt mit milit\u00e4rischen Mitteln.<\/p>\n

Wem nutzt diese Kriegspolitik? Sie nutzt vor allem deutschen Gro\u00dfkonzernen wie VW, Daimler Chrysler, Lufthansa, BASF, der Deutschen Bank und anderen. Sie brauchen die Bundeswehr im Kriegseinsatz, um IHRE Interessen auf dem Weltmarkt beim Wettlauf um Rohstoffe, Absatzm\u00e4rkte und billige Arbeitskr\u00e4fte durchzusetzen und ungehindert im Ausland zu investieren. Diese Konzerne tragen aber auch die Hauptverantwortung f\u00fcr Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzvernichtung in der BRD \u2013 sie sind die Hauptverantwortlichen f\u00fcr die Perspektivlosigkeit eines gro\u00dfen Teils der Jugend. Ihr Interesse an Krieg, Unterdr\u00fcckung und Aufr\u00fcstung wird nur noch von R\u00fcstungsschmieden wie Thyssen Krupp, Rheinmetall, Krauss-Maffei-Wegmann, Heckler & Koch oder auch Siemens \u00fcbertroffen. Ihre Kassen klingeln, wenn die Bundesregierung neues Kriegsmaterial ordert oder den n\u00e4chsten Waffenverkauf ins Ausland genehmigt.
\nDamit das so bleibt, sitzen hohe Milit\u00e4rs und Politiker in Aufsichtsr\u00e4ten von R\u00fcstungskonzernen oder sind an sie durch eintr\u00e4gliche \u201eBeratervertr\u00e4ge\u201c gebunden. Vertreter der R\u00fcstungswirtschaft sitzen wiederum in Aussch\u00fcssen des Verteidigungsministeriums, um die Bundesregierung zu \u201eberaten\u201c. Von diesem unkontrollierten Netzwerk aus R\u00fcstungswirtschaft, Politik und Milit\u00e4r in den USA, der BRD und anderen Staaten geht ein Wettr\u00fcsten im Weltma\u00dfstab aus, bei dem angesichts m\u00f6rderischer Technologien wie Atomwaffen die Existenz der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht. Diese Kr\u00e4fte sind die gr\u00f6\u00dfte Gefahr f\u00fcr unser Recht auf ein Leben in Frieden.<\/p>\n

Keinen Menschen & keinen Cent der Bundeswehr \u2013 Bildung, Arbeits- und Ausbildungspl\u00e4tze statt Kriegseins\u00e4tze!<\/h2>\n

Die Bundeswehr bietet keine Zukunft \u2013 sie nutzt lediglich unsere beschissene Situation aus. Deswegen nehmen wir hier und jetzt den Kampf gegen die Bundeswehr auf. Wir rufen dazu auf:
\nSag\u2018 \u201eNein\u201c zur Bundeswehr \u2013 verweigere Dich dem Milit\u00e4r! Zeig\u2018 der Bundeswehr in Arbeitsagenturen, Berufsmessen und in der Schule, dass sie unerw\u00fcnscht ist! Schaffen wir gemeinsam bundeswehrfreie Zonen!<\/p>\n

Wir fordern:<\/p>\n

    \n
  • Kriegseins\u00e4tze der Bundeswehr stoppen \u2013 Bundeswehr raus aus Afghanistan! Aufl\u00f6sung der Eingreiftruppen der Bundeswehr! Kein Einsatz der Bundeswehr im Inneren! Weg mit Wehrpflicht und jeglichen Zwangsdiensten! Raus aus der NATO!<\/li>\n
  • R\u00fcstungsauftr\u00e4ge streichen! Stattdessen Umschichtung der freiwerdenden Mittel zugunsten von Bildung, Sozialem und \u00f6ffentlicher Daseinsvorsorge! Enteignung der R\u00fcstungskonzerne und Umstellung auf zivile Produktion!<\/li>\n<\/ul>\n

    So notwendig der Kampf gegen die Bundeswehr ist, so notwendig ist es auch, den Lockangeboten der Bundeswehr den Boden zu entziehen. Das k\u00f6nnen wir nur, indem wir mit m\u00f6glichst vielen Jugendlichen, z.B. in Sch\u00fclervertretungen, Gewerkschaftsjugenden, Jugendauszubildenden- und Studentenvetretungen k\u00e4mpfen f\u00fcr:<\/p>\n

      \n
    • Qualifizierte Ausbildung und \u00dcbernahme im erlernten Beruf f\u00fcr Alle! Unternehmen, die nicht ausreichend ausbilden, zahlen Strafe! Wer nicht zahlt, wird enteignet!<\/li>\n
    • Arbeitszeitverk\u00fcrzung bei vollem Lohnausgleich und Verpflichtung der Unternehmen zur Schaffung neuer Vollzeitarbeitpl\u00e4tze!<\/li>\n
    • Wir m\u00fcssen jetzt daf\u00fcr k\u00e4mpfen, dass \u00f6ffentliche Gelder sinnvoll eingesetzt werden. Deshalb treten wir ein f\u00fcr:<\/li>\n
    • Kostenlose qualifizierte Bildung! Weg mit B\u00fcchergeld und Studiengeb\u00fchren! Absenken der Klassengr\u00f6\u00dfen und Vermeiden von Unterrichtsausfall durch Einstellung neuer Lehrkr\u00e4fte! Eine Schule f\u00fcr Alle \u2013 weg mit dem mehrgliedrigen Schulsystem!<\/li>\n<\/ul>\n

      Die Rechte der arbeitenden und lernenden Jugend auf Bildung, Ausbildung, Arbeit und ein Leben in Frieden stehen den Interessen der Konzerne und ihrer Aktion\u00e4re unvers\u00f6hnlich gegen\u00fcber. Nur gemeinsamer Widerstand gegen die Zukunftskiller aus Milit\u00e4r, Politik und Chefetagen verspricht Erfolg. Und dieser Erfolg ist nur dann von Dauer, wenn das kapitalistische System und mit ihm die Bundeswehr revolution\u00e4r \u00fcberwunden wird \u2013 wenn es also keine Zukunftskiller mehr gibt, die Kapital daraus schlagen, wenn mit ihren Waffen ihre Rohstoffinteressen in der Welt durchgesetzt werden. Um f\u00fcr diese sozialistische Gesellschaft zu k\u00e4mpfen, haben wir uns in der SDAJ zusammengeschlossen und daf\u00fcr brauchen wir auch Dich: Mach\u2018 mit in der SDAJ!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

      Die Kampagne \u201eBundeswehrfreie Zone!\u201c wurde auf dem XIX. Bundeskongress, der am 14.\/15. M\u00e4rz 2009 in Hannover stattfand, beschlossen. Der Kampagnenzeitraum ist Januar 2010 bis Mai 2010. Keinen Menschen \u2013 keinen Cent \u2013 keinen Fu\u00dfbreit der Bundeswehr! 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